Sonntag, 15. Juli 2012

Ausgelesen: John Green, Maureen Johnson, Lauren Myracle: Tage wie diese (2008/2010)

Diesen Jugendroman habe ich zur falschen Zeit gelesen: Entweder, so scheint mir, liest man ihn am besten um Weihnachten herum, schließlich spielt er komplett zur Zeit eines weihnachtlichen Schneesturms rund um ein Waffelhaus und ein Starbucks in einer amerikanischen Kleinstadt. Oder aber man liest ihn bei großer sommerlichen Hitze, um schneestürmende Abkühlung zu erlesen.

Schneesturm zu Weihnachten in einer amerikanischen Kleinstadt - zunächst ist das genau das Gegenteil von dem, was mir gute, tiefgehende Unterhaltung verspricht. Aber eigentlich ist es ganz anders, insbesondere dadurch, dass Weihnachten zwar eine Rolle spielt, aber eigentlich nur eine untergeordnete. Im Vordergrund stehen die handelnden Charaktere und ihre Art, mit sich und den anderen umzugehen - und das ist auf eine sehr witzige, gefühlvolle, nachdenkliche und unkonventionelle Art und Weise erzählt. Erzählerisch spannend finde ich, wie die drei, von jeweils einem der drei Autoren verfassten, Teile des Romans personell verflochten sind und das Geschehen in der Kleinstadt so aus verschiedenen Perspektiven in einem losen Beziehungsnetz, dargestellt ist - eine sehr schöne und sehr tragfähige Idee. Die in den Roman investierte Zeit hat sich (jetzt in den Ferien) gelohnt. (Für die Schule? Eher nicht.)

Das Zitat:
Ein Abgrund klaffte in meinem Innern, aber ich musste ihm für den Moment sagen: Tut mir leid, Schätzchen, keine Zeit. 334

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