Sonntag, 22. Juli 2012

Ausgelesen - Friedrich Ani „Wie Licht schmeckt"

Der Roman „Wie Licht schmeckt“ von Friedrich Ani (2005) trägt als Titel eine Synästhesie, versucht also Wahrnehmungen miteinander in Verbindung zu bringen, die sich eigentlich gar nicht verbinden lassen - oder eben doch. Und um das "doch" geht es eigentlich in dem vorliegenden Roman:
Die Geschichte, dass ein 14jähriger Junge sich zum Geburtstag drei freie Tage nimmt, um durch München zu streunen, ist selbst schon sehr schön und lässt einiges erwarten. Dass Lukas dabei allerdings auf das blinde Mädchen Sonja, 17 Jahr alt, trifft, die ihm als Blinde den Wahrnehmungsreichtum neben all den visuellen Eindrücken des Nicht-Blinden öffnet, wird von Ani sehr schön erzählt. Dieser Roman ist nett und gut lesbar erzählt und gewinnt gleichzeitig einigen Tiefgang, den ich sehr anregend fand. Das Motiv, dass wir bei lauter Musik die leisen Töne nicht hören, dass in einer schrill-bunten Welt die sanften Farben untergehen, ist m.E. sehr wichtig und so habe ich mich gefreut, ein Buch geliehen bekommen zu haben, in dem dies auch so geschildert wird.
Letztlich ein Buch, das auch als Schullektüre denkbar ist.

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