"Die Protagonistin versucht nicht, näher in das Leben anderer einzudringen und so erfährt der Leser immer nur das, was die Protagonistin und andere Personen freigeben wollen oder müssen.", schreibt M. Klingenberg in einer Amazon Kundenrezension zu "Taxi" von Karen Duve, und trifft damit genau den Punkt, der mir das Buch unwesentlich macht. Es liest sich gut und interessant, mir scheint, dass ich, ein wenig voyeuristisch, den Einblick in das Leben eines Mädchens bekomme, das nach der Schulzeit nichts mit sich anzufangen weiß, und sich als Ausweg eben nicht auf den Weg macht, sein Lebensziel zu suchen, sondern stattdessen Taxi fährt, da ihr die entsprechenden Zeitungsannonce ins Auge fällt.
Schön ist, dass dieser Roman in Hamburg spielt und ich einige der Straßenzüge und Orte aus meiner Kindheit kenne, so dass präzise Bilder entstehen. Die episodische Erzählweise ist sehr unterhaltend, ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen und empfand nur wenige Längen, aber was mir fehlt war die innere Auseinandersetzung mit den Figuren. Im Klappentext wird die Erzählweise als lakonisch bezeichnet - und das ist genau das Merkmal, weshalb das Buch nicht zu einem Lieblingsbuch für mich wird - denn so, wie "lakonisch" erzählt wird, fehlem durch die enorme Verknappung des Wesentlichen eben der Einblick in das Innere, den ich sehr schätze, die Teilhabe an der Persönlichkeit, die Mitentwicklung oder Gegenentwicklung zur Protagonisten. Aber damit steht Duves Roman "Taxi" für die gegenwärtige Literatur, die in erster Linie ungewöhnliche, "abgefahrene", atemlose Fassaden zeigt, aber nicht, was dahinter ist - vielleicht auch, um zu zeigen, dass dahinter eben wenig ist.
Notizen, die am Rande anfallen - eigentlich für mich, aber öffentlichkeitstauglich Die Kommentare sind moderiert - Rückmeldung ist immer hilfreich
Sonntag, 8. August 2010
Donnerstag, 5. August 2010
Ausgelesen: Dieter Moor - Was wir nicht haben, brauchen Sie nicht.
Dieter Moor zieht mitsamt seiner Frau aus dem schweizer Alpenvorland in die Mark Brandenburg und erzählt (das Buch wird zu Anfang eindeutig als fiktionale Literatur gekennzeichner, wie er sich in das Dorf "Amerika" einlebt - eine schöne Idylle, die hier erzählt wird, mit vielen netten erzählerischen Feinheiten wie "dem kleinen Schweizer", der sich immer wieder mit schweizer Vorurteilen in "Dietaaa" zu Wort meldet, oder den Parallelfiguren wie einem "Eingemauerten" oder dem klagewütigen Rechtsanwalt - oder auch als Kontrasfiguren zu den "Amerikanern" einer kleinen Horden Neo-Nazis. Insgesamt eine sehr schöne, an das idyllische Herz appelierende Urlaubslektüre.
Mittwoch, 4. August 2010
Informationen zum Studium und zu Studienbeiträgen
In meinem Fach lag ein umfangreiches, wohlformuliertes Papierbündel vom MIWFT NRW, das über die Studienbeiträge und deren Organisation informierte. Zum Glück bin ich da schon durch, aber die Schüler wird’s interessieren, deswegen habe ich mal geschaut:
Es gibt eine "Navi" für angehende Studenten, die verteilte Broschüre gibt es hier.
Kinder an die Macht
in sehr lesenswerter Artikel über moderne Erziehungsprobleme:
Kinder als “Geschenk”.
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